Autoreifen: Worauf musst du achten?
Autoreifen spielen eine zentrale Rolle für Sicherheit, Komfort und Effizienz deines Autos.
Ob Sommerreifen, Winterreifen oder Ganzjahresreifen – die richtige Wahl der Reifen und ihre regelmäßige Kontrolle sind entscheidend.
In diesem Artikel erfährst du, welche Unterschiede es gibt, worauf du beim Kauf achten musst und wie du sicherstellst, dass deine Reifen verkehrssicher sind.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen?
- Sommerreifen: Sie bieten bei hohen Temperaturen optimalen Grip und sind weniger anfällig für Aquaplaning. Ihre Gummimischung ist härter, was sie langlebiger macht.
- Winterreifen: Mit ihrer weicheren Mischung und speziellen Lamellenstruktur gewährleisten sie guten Halt bei Schnee, Eis und Matsch.
- Ganzjahresreifen: Diese sind ein Kompromiss. Sie sparen den Reifenwechsel, kommen aber in Extrembedingungen wie Schnee oder großer Hitze nicht an die Leistung der Spezialreifen heran.
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Wie alt dürfen Autoreifen sein?
Reifen altern, selbst wenn sie ungenutzt sind. Die Gummimischung härtet aus, was den Grip reduziert. Als Faustregel gilt: Wechsel Sommerreifen nach spätestens 10 Jahren und Winterreifen nach 8 Jahren. Das Produktionsdatum findest du auf der Reifenflanke in der DOT-Nummer. Die letzten vier Ziffern zeigen die Produktionswoche und das Jahr an, z. B. „1321“ für die 13. Woche 2021.
Wann musst du deine Autoreifen wechseln?
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe in Deutschland beträgt 1,6 Millimeter. Mit weniger Profil darfst du nicht mehr fahren – es drohen Bußgelder von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Experten empfehlen jedoch, Reifen früher zu wechseln: Bei Sommerreifen ab 3 Millimeter und bei Winter- oder Ganzjahresreifen ab 4 Millimeter.
Mit einer 1-Euro-Münze kannst du die Profiltiefe leicht prüfen – verschwindet der goldene Rand komplett, ist das Profil noch ausreichend.
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Mindestprofiltiefe für Fahrzeuge
Fahrzeugtyp | Mindestprofiltiefe (Sommerreifen) | Mindestprofiltiefe (Winterreifen) | Hinweise |
---|---|---|---|
PKW (Auto) | 1,6 mm | 4,0 mm (empfohlen) | Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 mm, aber eine Profiltiefe von mindestens 4 mm wird für Winterreifen empfohlen. |
Motorrad | 1,6 mm | – | Gilt für alle Motorräder mit Straßenbetrieb. |
LKW (> 3,5 t) | 1,6 mm | 5,0 mm (empfohlen für Winter) | Besonders für Winterbedingungen. |
Welche Reifen passen zu deinem Auto?
So lesen Sie die Angaben auf den bereits montierten Reifen: Die Beschriftung auf unserem Beispielreifen „205/55 R 16 91 H“ bedeutet im Detail Folgendes:
- 205: Die erste Zahl gibt die Reifenbreite in Millimetern an. In diesem Fall ist der Reifen 205 Millimeter breit.
- /55: Diese Zahl zeigt das Verhältnis von Reifenhöhe zu -breite in Prozent. Ein Verhältnis von /50 bedeutet beispielsweise, dass der Reifen halb so hoch wie breit ist.
- R: Das „R“ steht für die Reifenbauart. Es bezeichnet die radiale Bauweise, die heutzutage Standard ist.
- 16: Diese Zahl gibt den Felgendurchmesser in Zoll an.
- 91: Hierbei handelt es sich um die Belastbarkeitskennzahl. Der Wert 91 steht für eine maximale Tragfähigkeit von 615 Kilogramm pro Reifen.
- V: Der letzte Buchstabe zeigt die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Reifens an. In diesem Beispiel bedeutet „V“ eine maximale Geschwindigkeit von 240 km/h.
Weitere wichtige Kennzeichnungen:
- DOT-Nummer: Diese verrät Informationen über den Produktionsort und das Herstellungsdatum. Die letzten vier Ziffern geben die Kalenderwoche und das Jahr der Produktion an.
- Winterreifen: Reifen mit der Kennzeichnung M+S (bei Produktion vor 2018) oder dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im Berg) können einen Geschwindigkeitsindex haben, der unter der Fahrzeughöchstgeschwindigkeit liegt. In solchen Fällen muss entweder ein Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers auf die reduzierte Geschwindigkeit hinweisen oder ein Geschwindigkeitsbegrenzer mit entsprechender Anzeige im Fahrzeug eingestellt werden. Weitere Details zur situativen Winterreifenpflicht in Deutschland finden Sie hier.
Hinweis für neuere Fahrzeuge: Die meisten modernen Autos sind mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet. Dieses überwacht den Luftdruck entweder indirekt über die ABS-Sensoren oder direkt über Sensoren, die oft im Ventil der Felge integriert sind.
Neue Regelungen für Winterreifen: „Alpine“-Symbol jetzt Pflicht
Seit dem 1. Oktober 2024 gelten in Deutschland strengere Vorschriften für Winterreifen. Nur noch Reifen, die mit dem sogenannten
„Alpine“-Symbol gekennzeichnet sind, gelten bei winterlichen Straßenverhältnissen als zugelassen.
- Wintertaugliche Reifen brauchen das Alpine-Symbol.
- Reifen ohne das Symbol, die vor 2018 hergestellt wurden, sind nicht mehr zulässig.
- Falsche Bereifung bei Winterbedingungen führt zu Bußgeldern und Punkten.
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Was bedeutet das für Autofahrer?
Wer noch Winterreifen mit der alten M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) verwendet, muss mit einem Bußgeld von mindestens 60 Euro rechnen.
Zugelassen sind nur Reifen, die entweder ausschließlich oder zusätzlich zum M+S-Symbol das Alpine-Symbol tragen. Das Symbol zeigt einen stilisierten Berggipfel
mit Schneeflocke.
Vergehen | Bußgeld | Punkte in Flensburg |
---|---|---|
Falsche Bereifung bei Matsch, Schnee, Eis | 60 Euro | 1 |
…mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer | 80 Euro | 1 |
…mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 100 Euro | 1 |
Wie misst du den Reifendruck richtig?
Ein falscher Luftdruck erhöht den Reifenverschleiß und den Kraftstoffverbrauch. Die empfohlenen Werte stehen meist im Handbuch deines Autos oder an der Türsäule. Viele Fahrzeuge haben ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS), das den Druck automatisch überwacht.
Welche Vorteile haben breite oder schmale Reifen?
Breite Reifen: Mehr Grip auf trockener Fahrbahn, aber höherer Verbrauch und höhere Aquaplaninggefahr.
Schmale Reifen: Besser bei Nässe, Schnee und Schneematsch. Sie verringern die Aquaplaninggefahr und bieten höhere Effizienz.
Was kostet ein Reifenwechsel?
Ein Reifenwechsel kostet zwischen 20 und 50 Euro pro Achse. Online können Reifen oft günstiger gekauft werden, jedoch kommen meist zusätzliche Montagekosten hinzu. Für maximale Sicherheit solltest du Reifen immer bei einem Fachbetrieb montieren lassen.
Kannst du beschädigte Reifen reparieren lassen?
In vielen Fällen können Stichverletzungen im Laufflächenbereich repariert werden, sofern sie nicht größer als 6 mm sind. Dies sollte allerdings immer von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.